Die Fortschritte in der erneuerbaren Energiebranche sind stetig, und die steirische Region in Österreich ist da keine Ausnahme. Der kürzlich eröffnete Windpark auf der Stanglalm repräsentiert nicht nur die Erweiterung der Windenergiekapazität der Region, sondern auch eine bedeutende Verbindung zur nachhaltigen Stahlerzeugung.
Technologie und Ausbau:
Mit neun zusätzlichen Windrädern des Typs Vestas V 126, die seit Ende 2022 in Betrieb sind, hat die Stanglalm ihre Energiekapazität erweitert. Diese Windräder, kombiniert mit weiteren neun Anlagen am Hochpürschtling, machen den Windpark zu einem der größten in alpinen Regionen Europas. Das Eröffnungsfest, an dem rund 3.000 Menschen teilnahmen, zeigte deutlich die Unterstützung der lokalen Gemeinschaft für erneuerbare Energien.
Zielgerichtete Energieverwendung:
Interessanterweise wird der erzeugte Windstrom nicht direkt an Haushalte verteilt. Stattdessen wird er an die voestalpine AG verkauft, die den Strom nutzt, um ihre Produktionsstandorte in der Steiermark mit regionaler, erneuerbarer Energie zu versorgen. Dieser strategische Schritt ist Teil eines größeren Plans des Unternehmens, bis 2050 klimaneutral zu sein.
Herausforderungen und Potenzial:
Obwohl die Steiermark eines der Bundesländer mit dem größten Windpotenzial in Österreich ist, bleibt viel Raum für den weiteren Ausbau. Aktuelle Statistiken zeigen, dass nur 2% der gesamten Fläche des Bundeslandes ausreichen würden, um 16 TWh Windstrom zu erzeugen, wobei 99% dieser Fläche weiterhin für land- und forstwirtschaftliche Zwecke genutzt werden könnten.
Das Engagement der Landesregierung, bis 2030 zusätzliche 250 Windräder zu errichten, ist zwar lobenswert, aber angesichts der aktuellen Gas- und Klimakrise möglicherweise nicht ausreichend. Ein proaktiverer Ansatz zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien könnte dazu beitragen, die Stromimportabhängigkeit der Region zu verringern und gleichzeitig die Energiepreise für Verbraucher und Industrie stabil zu halten.
Abschluss:
In Anbetracht der globalen Herausforderungen, denen sich die Energiebranche gegenübersieht, ist der erweiterte Windpark in der Steiermark ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie erneuerbare Energiequellen nicht nur zur Stromerzeugung, sondern auch zur Unterstützung nachhaltiger industrieller Prozesse genutzt werden können. Dieses Modell könnte in anderen Regionen repliziert werden, die nach Möglichkeiten suchen, ihre CO2-Fußabdrücke zu verringern und gleichzeitig ihre Energieinfrastruktur zu stärken.