Flexibilität im Verteilernetz: Der Schlüssel zur Vermeidung von Engpässen in einer erneuerbaren Energiezukunft

Zusammenfassung: Die Energiewende fordert effizientere Netze und umfassendere Eingriffs- und Steuerungsmöglichkeiten für Netzbetreiber. Flexibilitäten im Verteilernetz sind entscheidend für die Bewältigung dieser Herausforderungen und den wirtschaftlichen Netzausbau.

1. Einleitung

Mit dem raschen Zuwachs von erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne stehen die Verteilernetze vor stetig steigenden Herausforderungen. Es reicht nicht aus, die Netze nur physisch zu erweitern; es ist eine umfassendere Effizienzsteigerung erforderlich.

2. Die dringende Notwendigkeit der Flexibilität

Laut Thomas Maderbacher, Geschäftsführer der Wiener Netze, ist eine erhöhte Flexibilität der Schlüssel, um Verteilernetze kosteneffizient und marktfreundlich in die Energiezukunft zu integrieren. Ohne die Möglichkeit, diese Flexibilität zu nutzen, riskieren wir ineffiziente und teure Lösungen.

3. Die veränderte Rolle von Verteilernetzen

Die Energienetze sind das technische Rückgrat der Energiewende. Sie müssen nun nicht mehr nur Energie von Großkraftwerken verteilen, sondern auch viele dezentrale Erzeuger miteinander verbinden. Dazu kommen die Herausforderungen natürlicher Schwankungen von erneuerbaren Quellen, bidirektionale Energieflüsse und die Integration von Speichern und Energiegemeinschaften.

4. Ausbau der Flexibilitäten: Ein praktisches Beispiel

Maderbachers Autobahn-Analogie veranschaulicht die Notwendigkeit von Flexibilitäten: Anstatt Autobahnen für den maximalen Verkehr zu dimensionieren, ist es effizienter, den Verkehr durch Steuerung zu verteilen. Ähnlich verhält es sich mit dem Stromnetz: Durch gezielte Eingriffe können Engpässe vermieden werden.

Versorgungssicherheit

5. Lösungsansätze und gesetzliche Rahmenbedingungen

Aktuell gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Einführung von Flexibilitäten im Verteilernetz, allerdings bedürfen viele davon einer rechtlichen und regulatorischen Klärung:

  • Speicherintegration: Die Möglichkeit für Netzbetreiber, Speicher als Betriebsmittel zu nutzen, würde eine erhebliche Flexibilität bieten.
  • Kundenverträge: Durch vertragliche Vereinbarungen könnten Kunden dazu angeregt werden, ihren Stromverbrauch in Zeiten geringerer Netzbelastung zu verlegen.
  • Leistungsabhängige Netzgebühren: Eine solche Staffelung könnte Kunden zu netzschonendem Verbrauchsverhalten anregen.
  • Dynamische Leistungsregelung: Dies würde den Produzenten geringfügige Ausfälle bescheren, jedoch könnten die Netze insgesamt mehr Strom aufnehmen.

6. Die Rolle der Regulierung

Mit der anstehenden neuen Regulierungsperiode ab 2024 betont Maderbacher die Wichtigkeit, die richtigen Rahmenbedingungen für die kommenden Herausforderungen zu schaffen.

7. Schlussfolgerung

Die Energiewende und der damit verbundene Ausbau von erneuerbaren Energiequellen fordern von uns eine Neubetrachtung unserer Verteilernetze. Flexibilitäten sind dabei der Schlüssel, um diese Herausforderungen kosteneffizient und im Interesse aller Marktteilnehmer zu bewältigen. Es liegt nun in den Händen von Regulierungsbehörden und Gesetzgebern, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen.

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