Wird ein neues Betriebssystem veröffentlicht, stürzen sich einige Nutzer voller Freude darauf, während andere skeptisch bleiben. Dasselbe trifft auf Windows 11 zu. Immerhin zeigten die ersten Rezensionen Leistungsabfälle, besonders im Bezug auf Computerspiele. Mit klar messbaren Benchmarks lässt sich überprüfen, ob das immer noch der Wahrheit entspricht.
Starten, packen und klicken: Die Effizienz der Betriebssysteme
Ob sie Windows 11 kaufen möchten, entscheiden viele Menschen anhand der Effizienz des Betriebssystems. Diese misst sich in erster Linie daran, wie schnell bestimmte Vorgänge ausgeführt werden können.
Das Gratiswerkzeug Bootracer überprüft die Startgeschwindigkeit einer Windows-Version. Der Vergleich von Windows 10 und Windows 11 ergibt hierbei kaum einen Unterschied, beide Systeme fahren beinahe gleich schnell hoch. Ähnlich sieht es bei der Prozessorleistung aus. Der CPU-Test mit der Benchmarking-Software Cinebench R23 zeigt für beide Betriebssysteme dasselbe Leistungsniveau.
Aufgrund der Leistungsintensität eignet sich auch das Packen und Entpacken von Dateien als Vergleichskriterium. Für den Test sollen zwei Computer mit verschiedenen Betriebssystemen dieselbe Mischung an Dateiformaten in ein ZIP-Archiv komprimieren. Das überraschende Ergebnis des Vergleichs: Windows 10 arbeitete schneller. Auf einem Rechner lag die Differenz nur bei wenigen Sekunden, in einem anderen System lieferte Windows 10 das Ergebnis eine halbe Minute früher.
Auch mit der neuen Strukturierung, die Microsoft angepriesen hat, kann Windows 11 nicht zwangsläufig punkten. Zwar lassen sich einige Menüpunkte schneller erreichen, für viele Prozesse jedoch werden unter Windows 11 mehr Klicks benötigt als unter Windows 10. Dazu zählen beispielsweise die Verbindung mit dem WLAN und das Anheften eines Programms an die Taskleiste.
Ein wichtiger Grund für das leicht gedrückte Tempo unter Windows 11 ist die Sicherheitsfunktion VBS, die das Betriebssystem meist automatisch aktiviert. Wenn Sie keinen Wert darauf legen, können Sie VBS manuell deaktivieren und so die Leistung Ihres Betriebssystems steigern. Die Entscheidung zwischen Sicherheit und Geschwindigkeit sollte zwar nicht unbedingt notwendig sein, ermöglicht jedoch die individuelle Anpassung des Betriebssystems.
Das können Gamer von Windows 11 erwarten
Während für Office-Arbeiten ein Textverarbeitungsprogramm und eine Suchmaschine ausreichen mögen, haben Gamer höhere Ansprüche. Interessanterweise liegt auch im Videospiel-Test keines der beiden Betriebssystem vorn.
In vielen Fällen teilen sich Windows 10 und Windows 11 ein Leistungsniveau. Tests, die kurz nach der Veröffentlichung des neuen Betriebssystems durchgeführt wurden, zeigten oftmals kleine Ausreißer nach unten. Hierbei blieb allerdings unklar, ob diese tatsächlich an Windows 11 lagen oder daran, dass noch nicht alle Treiber für Windows 11 verfügbar waren.
Tipp: Einige Funktionen wie Direct X 12 Ultimate oder Direct Storage sind unter Windows 11 dafür verantwortlich, Computerspiele schneller laufen zu lassen. Sie sind jedoch auch für Windows 10 verfügbar.
Wie sich Windows 10 und Windows 11 dennoch unterscheiden
Der Windows 11 Desktop hebt sich von seinem Vorgänger mit einem angenehmen Transparenz-Effekt ab. Individuell hinzufügbare Widgets sorgen für mehr Überblick. Auch der Microsoft Store wirkt übersichtlicher und bietet eine größere Auswahl an Apps. Microsoft Teams ist bereits vorinstalliert, sodass Sie mit der nächsten Videokonferenz gleich loslegen können. Auch die Arbeit mit verschiedenen Fenstern wird durch die Snap-Layouts vereinfacht.
Ein interessanter Punkt ist die Energieeffizienz. Mit der Qos-Stufe „EcoQoS“ von Windows 11 können Sie Ihren Stromverbrauch senken.
Fazit: Windows 10 oder Windows 11?
Letztlich obliegt es Ihnen, ob Sie die Zusatzfunktionen von Windows 11 benötigen oder nicht. Hinsichtlich der Leistung und der Geschwindigkeit unterscheiden sich Windows 10 und Windows 11 nicht signifikant. In einigen Fällen arbeitet Windows 10 sogar noch ein wenig schneller.