1. Einleitung
In den letzten Jahren hat sich in Österreich ein deutlicher Trend in Richtung Holzbrennstoffe für Raumwärme abgezeichnet. Dieser Artikel beleuchtet aktuelle statistische Daten, die Herausforderungen und Chancen der Holzenergie sowie die Implikationen für die nationale Energiewende.
2. Entwicklung des Energieträgers Holz
Laut einer aktuellen Erhebung von Statistik Austria hat Holz seine Stellung als dominierender Energieträger zur Beheizung von Wohnräumen verstärkt. Es wurde festgestellt, dass 34 % des Raumwärmeeinsatzes der Haushalte in den Jahren 2021/22 auf Holzbrennstoffe zurückzuführen sind. Dieser Wert steigt auf 41 %, wenn man die in Biomasseheizwerken und Holzkraftwerken erzeugte Fernwärme hinzuzählt. Zwei Faktoren trugen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei: das kältere Jahr 2021 und der erhöhte Bedarf an Holzheizungen aufgrund der geopolitischen Lage infolge des Ukraine-Krieges.
3. Die ökologische Relevanz von Holzenergie
Holzenergie, insbesondere aus nachhaltiger Forstwirtschaft, bietet eine klimafreundliche und krisenresistente Energiequelle. Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, betont die Rolle der thermischen Verwertung von Waldrestholz und Durchforstungsholz bei der Anpassung der Wälder an den Klimawandel.
4. Der Bedarf an Modernisierung
Es besteht ein erheblicher Modernisierungsbedarf in der Landschaft der Holzheizungen. Etwa 734.000 Haushalte nutzen Holzeinzelfeuerungen als Hauptwärmequelle. Aber ein erheblicher Anteil dieser Anlagen ist älter als 25 Jahre. Ein von Titschenbacher vorgeschlagenes Modernisierungsprogramm könnte die Feinstaubemissionen erheblich senken und den Holzverbrauch um bis zu 40 % reduzieren.
5. Vergleich zu anderen Energieträgern
Interessanterweise war ein Rückgang im Erdgasverbrauch um 13 % zu verzeichnen, während der Einsatz von Heizöl um 27 % stieg. Fernwärme stellt 14 % der Raumwärme bereit, wobei über die Hälfte auf Biomasse basiert. Die Nutzung von Elektroheizungen und Wärmepumpen hat ebenfalls zugenommen.
6. Fossile Energieträger und ihre Zukunft
Fossile Heizsysteme sind trotz ihrer Umweltauswirkungen noch immer weit verbreitet. Die Anzahl der Ölheizungen in Österreich ist jedoch in den letzten 20 Jahren deutlich gesunken, während die Zahl der Gasheizungen leicht gestiegen ist.
7. Regionale Unterschiede in der Raumwärmeversorgung
Die Präferenz für bestimmte Energieträger variiert je nach Bundesland. Während Holz in einigen Bundesländern wie Kärnten und der Steiermark besonders beliebt ist, liegt der Holzwärmeanteil in anderen, wie Tirol und Wien, unter dem Durchschnitt.
8. Schlussbemerkung
Österreich steht vor entscheidenden Herausforderungen und Möglichkeiten im Bereich der Raumwärmeversorgung. Holz als erneuerbare Energiequelle wird weiterhin eine zentrale Rolle spielen, sowohl in Bezug auf die ökologische Nachhaltigkeit als auch auf die Energiesicherheit des Landes.
Mehr davon unter www.biomasseverband.at