Klagenfurt/Neudörfl (OTS) – In den burgenländischen Gemeinden Bad Sauerbrunn und Neudörfl hat die KELAG Wärme GmbH eine Fernwärmeversorgung auf Basis industrieller Abwärme errichtet. Im Frühling 2013 wurde mit dem Bau begonnen, heute wurde dieses Fernwärmesystem offiziell in Betrieb genommen, in Anwesenheit von zahlreichen Ehrengästen.

Die KELAG Wärme GmbH investierte rund 7,2 Millionen Euro in das Fernwärmenetz, um Abwärme der FunderMax GmbH zu den Kunden in Bad Sauerbrunn und Neudörfl zu bringen. Günther Stückler, Geschäftsführer der KELAG Wärme GmbH: „Derzeit liefern wir rund 13 Millionen Kilowattstunden Wärme an unsere Kunden, im Endausbau wollen wir pro Jahr rund 24 Millionen Kilowattstunden Wärme für Raumwärme und Warmwasser liefern. Das entspricht dem Bedarf von ca. 4.000 Wohnungen.“ Seit Oktober 2013 befindet sich das System im Betrieb.

Die KELAG Wärme GmbH hat rund 12 Kilometer Fernwärmeleitungen gebaut, um private Haushalte, Objekte der beiden Gemeinden und auch Unternehmen mit umweltfreundlicher Wärme zu versorgen. Großkunden wie die VAMED mit dem Altenwohn- und Pflegeheim in Neudörfl sowie dem Gesundheitszentrum in Bad Sauerbrunn, die Herneth Gartenbau KG und die Murexin AG haben sich bereits für die umweltfreundliche Wärmeversorgung entschieden.

Industrielle Abwärme sinnvoll genutzt

„Für die Fernwärmeversorgung von Bad Sauerbrunn und Neudörfl setzen wir ausschließlich Abwärme der FunderMax GmbH ein, die bisher ungenutzt geblieben ist“, erläutert Günther Stückler. „Das Fernwärmesystem in Neudörfl/Bad Sauerbrunn wird das größte im Burgenland sein, das industrielle Abwärme auf der Basis von Biomasse nutzt.“

„Am Beispiel Neudörfl und Bad Sauerbrunn manifestiert sich die Strategie unseres Tochterunternehmens KELAG Wärme GmbH sehr deutlich“, erläutert Hermann Egger, Sprecher des Vorstandes der Kelag. „Wo immer es möglich ist, nutzen wir industrielle Abwärme für die Raumheizung und das Warmwasser. Energiewirtschaftlich effizienter und umweltfreundlicher kann die Wärmeversorgung nicht sein.“

Gerhard Trimmel, Leiter des Standortes Neudörfl von FunderMax: „Es freut uns besonders, dass wir nun auch am Standort Neudörfl Abwärme aus unserer Produktion für die Fernwärme bereitstellen können. Abwärme bedeutet, dass bereits vorhandene Energie nutzbringend eingesetzt wird.“ Auch René Haberl, Geschäftsführer von FunderMax, begrüßt dieses Projekt, das durch die gute und langjährige Zusammenarbeit mit der KELAG Wärme GmbH entstanden ist. „Energie ist ein wertvolles Gut. Dieses Projekt ermöglicht es uns, industrielle Abwärme ideal einzusetzen und ressourcenschonend zu arbeiten. Wir sind damit in der Lage, zur Entwicklung der Region Bad Sauerbrunn und Neudörfl etwas Wertvolles beizutragen – nämlich umweltfreundliche Wärme und Versorgungssicherheit“, erläutert René Haberl.

Im Bild von links nach rechts: Gerhard Hutter, Dieter Posch, Rene Haberl, Hermann Egger, Günther Stückler und Christian Illedits.
Im Bild von links nach rechts: Gerhard Hutter, Dieter Posch, Rene Haberl, Hermann Egger, Günther Stückler und Christian Illedits.

Saubere Zukunft

Die beiden Bürgermeister Dieter Posch und Gerhard Hutter betonen die positiven Auswirkungen auf die Umwelt durch den Umstieg auf Fernwärme. Dieter Posch, Bürgermeister von Neudörfl: „Der für die Umwelt so wichtige Umstieg von fossilen Energieträgern auf umweltfreundliche Fernwärme verbessert die Luftqualität in unserer Region nachhaltig.“ Gerhard Hutter, Bürgermeister von Bad Sauerbrunn:
„Durch den Ersatz der vielen Einzelheizungen mit Fernwärmeversorgung wird auch ein erheblicher Beitrag zur CO2-Reduktion geleistet, es werden rund 6.900 Tonnen pro Jahr in Zukunft eingespart.“ Die Gemeinden Neudörfl und Bad Sauerbrunn haben auch die gemeindeeigenen Gebäude an das Fernwärmenetz angeschlossen.

Die Fernwärmeversorgung entspricht in hohem Maße den Zielen des Landes Burgenland in Richtung Energieautarkie und Nachhaltigkeit, erklärt SPÖ-Klubobmann LAbg. Christian Illedits: „Durch den Ersatz fossiler Energie wird nicht nur die Umwelt entlastet, sondern es bleibt auch Wertschöpfung in der Region. Gerade haben Klimaforscher davor gewarnt, dass vor allem in Österreich die Klimaerwärmung besonders massiv voranschreitet. Das gemeinsame Projekt am Standort von FunderMax in Neudörfl ist ein gutes – und intelligentes -Beispiel dafür, wie auf lokaler Ebene dem globalen Klimaschock gegengesteuert werden kann.“ Durch die Vermarktung industrieller Abwärme werde auch ein traditionsreicher Industriebetrieb gestärkt. Darüber hinaus füge sich das Projekt großartig in die burgenländischen Energiestrategie und sei daher von Landesseite durch die Freigabe von für das Burgenland reservierten EFRE- und Bundesmitteln unterstützt worden, so Illedits: „Die Etappe zur Stromautarkie haben wir bereits geschafft. Langfristig streben wir die vollständige Energieautarkie an. Damit machen wir uns unabhängig von jenen, die weit weg von uns ihre Hände am Gas- oder Ölhahn haben!“

KELAG Wärme GmbH

Die KELAG Wärme GmbH hat in Bad Sauerbrunn und Neudörfl das Fernwärmenetz errichtet und betreibt diese Anlage nun. Das Unternehmen beschäftigt über 200 Mitarbeiter, ist mehrfach zertifiziert, betreibt in Österreich 80 Fernwärmenetze und mehr als 900 Heizzentralen. Die KELAG Wärme GmbH ist der österreichweit größte Anbieter von Wärme auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme. Der Fokus der KELAG Wärme GmbH liegt auf der Belieferung der Kunden mit Wärme und Prozessenergie aus umweltfreundlichen Quellen. In erster Linie werden – sonst ungenutzte – industrielle Abwärme und Biomasse eingesetzt. Insgesamt liefert die KELAG Wärme GmbH 1,7 Milliarden Kilowattstunden, das entspricht dem Wärmebedarf von rund 280.000 Wohnungen, an ihre Kunden in ganz Österreich.

FunderMax GmbH

FunderMax ist nicht nur ein wichtiger Lieferant von Ökostrom und Fernwärme, sondern auch ein Spezialist für Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen. Mit innovativen Holzwerkstoffen ist FunderMax Partner und Impulsgeber für Architekten, Verarbeiter und die Baubranche – für „people who create“. Neben der Qualität der Produkte ist der Designanspruch das herausragende Merkmal. So werden die neuesten Trends der wichtigsten Märkte aufgenommen und aktiv mitgeprägt. Aufsehen erregende Materialien von FunderMax finden sich daher ebenso auf Wohnbauten in Frankreich wie in Laborausstattungen in den USA. Als international agierendes Unternehmen beschäftigt FunderMax weltweit 1002 Mitarbeiter und hat einen Jahresumsatz von rund 350 Mio. Euro.

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