Wandel im Heizungsmarkt nach einem Rekordjahr

Nach einem historischen Hoch im Jahr 2022 erlebte der österreichische Heizungsmarkt 2023 einen bedeutenden Einbruch. Der Auslöser dieses Wandels war der Krieg in der Ukraine, der zu großen Schwankungen bei den Energiepreisen und Unsicherheiten bei der Versorgung führte. Zum ersten Mal überwogen die Installationen erneuerbarer Heizsysteme gegenüber fossilen Alternativen. Doch trotz eines anfänglichen Anstiegs im Heizungsabsatz zeigten sich im Jahr 2023 deutliche Rückgänge, bedingt durch fallende Energiepreise, erhöhte Baukosten und Zinsen sowie die Ankündigung höherer staatlicher Förderungen ab 2024.

Folgen der Förderpolitik und Marktentwicklungen

Der Markt erfuhr Mitte 2023 einen abrupten Rückgang, da die Verbraucher durch die angekündigten höheren Förderungen für den Wechsel zu erneuerbaren Heizungen ihre Kaufentscheidungen hinauszögerten. Zusätzlich führte das Scheitern des Erneuerbaren Wärme Gesetzes und eine gewisse medienvermittelte Versorgungssicherheit zu einer verminderten Nachfrage im zweiten Halbjahr.

Auswirkungen auf die Neubautätigkeit und die Wärmepumpenindustrie

Die allgemeine Abnahme der Neubautätigkeit, insbesondere bei Ein- und Zweifamilienhäusern, hat den Wärmepumpenmarkt stark getroffen, da hier ein signifikanter Marktanteil verloren ging. Die Gründe hierfür sind vielschichtig, von der allgemeinen Teuerung über erhöhte Bau- und Kreditkosten bis hin zu restriktiveren Kreditvergaberegeln.

BILD zu OTS – Abbildung 2: Rückläufige Neubautätigkeit mit Anteil von Gebäuden mit Wärmepumpen; Eigene Darstellung, Quelle: Statistik Austria, Baubewilligungen, Neuerrichtung ganzer Gebäude, Abruf am 23.02.2024

Status quo und Perspektiven für Wärmepumpen

Trotz des Marktrückgangs im Jahr 2023 bleiben Wärmepumpen mit einem Marktanteil von über 50 % die führende Heiztechnologie in Österreich. Um den Heizungssektor zu dekarbonisieren, sind gemäß der Studie „Wärmezukunft 2050“ langfristig jedoch deutlich mehr Wärmepumpen im Bestand erforderlich.

Bundesförderung und Beratung als Wegweiser

Die Bundesregierung hat reagiert und bietet nun umfangreichere Förderungen und verbesserte Rahmenbedingungen für den Umstieg auf Wärmepumpen an. Dabei spielen Qualitätsstandards und Fachberatung eine zentrale Rolle, um Kunden bei der Heizungsumstellung bestmöglich zu unterstützen.

Die Rolle der Wärmepumpentechnologie über Wohngebäude hinaus

Nicht nur in Wohngebäuden, sondern auch in Industrie und Gewerbe spielt die Wärmepumpentechnologie eine zunehmend wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung. Sie bietet die Möglichkeit, hocheffizient, schadstoff- und CO2-frei Wärme bereitzustellen und trägt somit wesentlich zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei.

Fazit

Der österreichische Heizungsmarkt steht vor einer Zeit des Wandels, geprägt von globalen Unsicherheiten und lokalen Anpassungen. Während die kurzfristigen Herausforderungen erheblich sind, zeigt die zunehmende Verbreitung von Wärmepumpen, dass ein nachhaltiger Wandel im Gange ist. Die Unterstützung durch die Regierung und die Anpassung an neue Technologien und Förderbedingungen werden entscheidend sein, um diesen Wandel zu beschleunigen und Österreich auf einen grüneren Weg zu führen.

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