Japan hat beschlossen, wieder verstärkt auf Atomkraft zu setzen und möchte langfristig einen maßgeblichen Anteil der nationalen Stromproduktion aus Kernenergie beziehen. Dafür sollen neue Reaktoren gebaut und alte, nach dem Fukushima-Unfall stillgelegte, wiederhergerichtet werden. Der Grund hierfür ist, dass Atomkraft als kohlenstoffarme Energiequelle angesehen wird, die zur Energieversorgungssicherheit beiträgt. Jedoch ist es bedenklich, dass Japan eine seismisch sehr aktive Zone ist, in der es in der Vergangenheit zu verheerenden Erdbeben kam. Diese Problematik betrifft auch Nachbarländer wie Ungarn und die Türkei, wo Atomreaktoren in Erdbebengebieten errichtet werden. Die Sicherheit der Bevölkerung sollte bei Technologien wie der Atomkraft immer im Vordergrund stehen, daher ist es wichtig, internationale Standards in Bezug auf Erdbebensicherheit einzuhalten.

Auch ist zu beachten, dass in Fukushima weiterhin täglich rund 100.000 Liter radioaktiv verstrahltes Wasser entstehen, für das vor Ort kein geeignetes Lager mehr vorhanden ist. Eine Option wäre, das Wasser in ein geeignetes Atommüll-Lager zu transportieren, was jedoch mit hohen Kosten verbunden wäre. Bisher wird auch darüber debattiert, das kontaminierte Wasser einfach ins Meer einzuleiten, was Umweltschützer:innen ablehnen.

Die Regierung Japans prognostiziert, dass bis 2030 rund 22% des produzierten Stroms aus Atomkraftwerken stammen sollen. Doch da die Bauzeit eines neuen Reaktorsystems 15-20 Jahre dauert, kann dieses Ziel nur erreicht werden, wenn bereits deaktivierte Atomkraftwerke wieder in Betrieb genommen werden. Bis Januar 2023 haben bereits 17 AKW die Bewilligung zur Wiederaufnahme ihres Betriebs erhalten, während 10 weitere noch geprüft werden.

Eine weitere problematische Entscheidung ist, dass die Lebensdauerbegrenzung alternder Atomkraftwerke abgeschafft wurde, obwohl dies ursprünglich nach der nuklearen Katastrophe in Fukushima gesetzlich festgelegt wurde.

Es ist wichtig zu bedenken, dass die Nutzung von Atomkraftwerken eine kontroverse Diskussion auslöst und es auch alternative und erneuerbare Energiequellen gibt, die kohlenstoffarm und umweltfreundlich sind.

Die Entscheidung, die Lebensdauerbegrenzung abzuschaffen, hat sowohl national als auch international für Kritik gesorgt. Kritiker*innen befürchten, dass die Sicherheit der Anlagen dadurch gefährdet wird, da ältere Atomkraftwerke ein höheres Risiko für Unfälle haben. Die japanische Regierung argumentiert hingegen, dass die Entscheidung notwendig sei, um die Stromversorgung des Landes sicherzustellen und die CO2-Emissionen zu reduzieren.

Atomkraftwerk am Meer, wie Fukushima.

Kritik von Umweltschützerinnen und Klimaschützerinnen Umweltschützerinnen und Klimaschützerinnen kritisieren die Entscheidung Japans, wieder vermehrt auf Atomkraft zu setzen. Sie argumentieren, dass Atomkraft keine nachhaltige Lösung für den Klimawandel ist und dass es sicherere und umweltfreundlichere Alternativen gibt, wie erneuerbare Energien. Sie befürchten auch, dass das Risiko von Atomunfällen und die Entsorgung von Atommüll die Bevölkerung und die Umwelt gefährden.

Fazit Japan hat sich nach der nuklearen Katastrophe von Fukushima zu einer Kursänderung in der Atomkraftpolitik entschieden. Das Land strebt langfristig an, dass Nuklearkraft wieder einen maßgeblichen Anteil der nationalen Stromproduktion ausmacht. Dafür sollen neue Reaktoren gebaut und alte wiederhergestellt werden. Die Entscheidung stößt jedoch auf Kritik von Umweltschützerinnen und Klimaschützerinnen, da Atomkraft als nicht nachhaltig und riskant gilt. Besondere Vorsicht ist geboten, da Japan und auch Österreichs Nachbarländer in seismisch aktiven Gebieten liegen und die Sicherheit der Bevölkerung an erster Stelle stehen sollte.

Mehr über Fukushima :

Fukushima ist eine japanische Präfektur im Nordosten des Landes mit einer Fläche von etwa 13.782 Quadratkilometern und einer Bevölkerung von etwa 1,8 Millionen Menschen. Die Präfektur liegt an der Pazifikküste und ist bekannt für ihre wunderschönen Strände und die atemberaubende Natur.

Die Region wurde im Jahr 2011 durch ein starkes Erdbeben und einen darauffolgenden Tsunami schwer getroffen. Der Tsunami verursachte schwere Schäden an den Küstenstädten der Präfektur und führte zur Kernschmelze im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi, einem der schlimmsten Atomunfälle der Geschichte.

Seit dem Unglück wurden umfangreiche Sanierungs- und Aufräumarbeiten in der Region durchgeführt, um die Auswirkungen des Unfalls zu minimieren und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Region hat sich seitdem stark erneuert und zieht wieder Touristen an, die die Schönheit und Kultur der Präfektur genießen möchten.

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