Landwirtschaftsminister Rupprechter hat zuletzt mehrfach öffentlich festgestellt, dass er hinsichtlich der Krebseinstufung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat auf das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vertraut, denn es habe “gute Arbeit geleistet“. Die Zulassungsbehörde stufte bekanntlich, anders als die WHO, Glyphosat als nicht krebserregend ein.

Die österreichischen „Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde Umwelt“ bezeichnen die Arbeit des BfR hingegen als eine ‚grob fehlerhafte und wissenschaftlich unredliche Beurteilung der Fakten‘. Denn alle vier derzeit vorliegenden epidemiologischen Studien würden ein erhöhtes Risiko für Lymphdrüsenkrebs durch Glyphosat zeigen. Auch die WHO kam zu dem Ergebnis. Doch das BfR schloss diese Belege für die Krebswirkung beim Menschen aus seiner Bewertung aus, indem es unter anderem die wissenschaftliche Qualität der Studien anzweifelte. Diese Vorgehensweise bezeichnete der deutsche Epidemiologe Professor Eberhard Greiser erst kürzlich gegenüber dem „Schwäbischen Tagblatt“ als eine ’systematische Fälschung von Studieninhalten‘ um Glyphosat als harmlos qualifizieren zu können. Ähnlich das Urteil von 96 führenden Wissenschaftlern aus 25 Ländern, die in einem Wissenschaftsjournal die Risikobewertung des BfR als „fundamental fehlerhaft“, “wissenschaftlich inakzeptabel“ und „in die Irre führend“ bezeichneten.

Rupprechters Vertrauen in das BfR nicht länger haltbar

„Wie kann Landwirtschaftsminister Rupprechter eine von führenden Wissenschaftlern als ‚unredlich‘, ‚fundamental fehlerhaft‘ und ‚Datenfälschung‘ bezeichnete Risikoeinschätzung des BfR zur Grundlage für die österreichische Entscheidung über Glyphosat machen?“, fragt Helmut Burtscher, Umweltchemiker von GLOBAL 2000: „Es stimmt zwar: ein Minister muss keine Grundlagenforschung betreiben. Ein Minister sollte auf die zuständigen Behörden vertrauen können. Mit seiner fundamental fehlerhaften Krebseinstufung hat das BfR allerdings jedes Vertrauen verspielt. Glyphosat ist krebserregend. Rupprechter muss seine politische Verantwortung wahrnehmen. Die Gesundheit der AnwenderInnen und KonsumentInnen muss vor die wirtschaftlichen Interessen der Agro-Industrie gestellt werden.“

Die Zeit drängt. Bereits am 18 . März muss Österreich der EU-Kommission mitteilen, ob und unter welchen Bedingungen es einer Zulassungsverlängerung von Glyphosat zustimmen kann.

GLOBAL 2000 startet daher einen E-Protest: https://www.global2000.at/nein-zu-glyphosat

GLOBAL 2000 hat auch in Berlin Strafanzeige gegen das BfR erstattet.

Schwäbisches Tagblatt: http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Behoerden-halten-Glyphosat-fuer-un bedenklich-Mediziner-widersprechen-280054.html

Die fundierte inhaltliche Unterstützung zahlreichen renommierter internationaler Wissenschaftler:http://jech.bmj.com/content/early/2016/03/03/jech-2015-207005.full

Im Anhang finden Sie auch eine Stellungnahme der AEGU (Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde Umwelt) als PDF.

Rückfragehinweis:
   DI Dr. Helmut Burtscher, GLOBAL 2000 Umweltchemiker, 0699 14200034, helmut.burtscher@global2000.at 

   Michael Lachsteiner, GLOBAL 2000 Pressesprecher, +43 699 14200020 michael.lachsteiner@global2000.at
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