Die Internationalen Energieagentur (IEA) fordert im heute veröffentlichten World Energy Outlook 2015 ein verstärktes Engagement beim Ausbau der erneuerbaren Energien und bezeichnet den Energiesektor als zentrale Stellschraube für die Bekämpfung des Klimawandels. „In den nächsten Jahren müssen die Anstrengungen beim Ausbau der erneuerbaren Energien massiv gesteigert werden“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.

Heute wurde der World Energy Outlook 2015 der Internationalen Energieagentur (IEA) veröffentlich. Dabei wird eines deutlich. Die erneuerbaren Energien im Stromsektor werden die zentrale Rolle in den kommenden Jahren spielen. Schon heute sind die erneuerbaren Energien die zweitwichtigste Stromerzeugungstechnologie hinter der Kohle. 130 GW Kraftwerksleistung kamen allein im letzten Jahr hinzu. Soviel wie nie zuvor in einem Jahr.

Zusagen für Paris reichen nicht aus

Die bereits von Staaten versprochenen Klimaschutzmaßnahmen für die Klimaschutzkonferenz in Paris Anfang nächsten Monats reichen noch nicht aus. Sie würden die globale Durchschnittstemperatur auf 2,7° C ansteigen lassen und das 2-Grad-Ziel weit verfehlen, so der Bericht der IEA. „Als größte Quelle der weltweiten Treibhausgasemissionen muss der Energiesektor das Zentrum der globalen Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels sein“, so Fatih Birol, Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur und fordert für Paris eine klare Richtung zur Umstellung des Energiesektors ein. Dafür müssen die ineffizientesten Kohlekraftwerke abgestellt werden und die Investitionen in erneuerbare Stromerzeugung massiv gesteigert werden. Im Jahr 2030 sollen diese auf 400 Milliarden Dollar gestiegen sein. Bis 2040 werden 3.600 GW erneuerbare Kraftwerksleistung hinzukommen, hauptsächlich durch Windkraftwerke und Solaranlagen. Ebenfalls müssen die Subventionen für die fossilen Energien abgeschafft werden, so die IEA. Diese sind mit 490 Milliarden Dollar im Jahr 2014 noch immer viel zu hoch.

Investitionssteigerung auch in Europa nötig

Um die Zielsetzungen bis 2030 der EU erreichen zu können, hat die Kommission bereist im vorgestellten Sommerpaket klar gemacht, dass die Stromerzeugung in Europa bis 2030 zur Hälfte aus erneuerbaren Energien stammen muss. In den letzten 15 Jahren ist der Anteil an erneuerbaren Energien im Stromsektor in Europa um 1 % gewachsen. Um 50 % der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien 2030 zur Verfügung stellen zu können, muss der Anteil um 1,5 % jährlich ansteigen. „Dass heißt, dass die Anstrengungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien enorm gesteigert werden müssen“, erklärt Moidl und ergänzt abschließend: „Ein Nachlassen wäre für den Klimaschutz fatal.“

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