Am 19. November 2015 fand im Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt der 10. Infotag Wasser der PLATTFORM WASSER BURGENLAND (PWB) statt. Rund 200 Teilnehmer konnten sich im Rahmen der Vorträge und einer Fachausstellung über branchenspezifische Neuerungen, aber auch über sehr praxisbezogene Themen und über Fortbildungsmöglichkeiten informieren.
Thematisiert wurden auch der in den nächsten Jahren zu erwartende Anstieg beim Investitionsbedarf für die Sanierung der bestehenden Leitungssysteme, sowie die Situation der Förderung im Bereich der Siedlungswasser-wirtschaft. Im Rahmen einer Pressekonferenz betonten die Referenten LR Helmut Bieler und wHR DI Gerald Hüller, sowie der Obmann der PWB DI Dr. Helmut Herlicska, „dass die Wasserversorgung des Burgenlandes einen sehr hohen Standard aufweist und die Sicherung der hochwertigen Wasserversorgung des Burgenlandes die wichtigste Aufgabe für die Zukunft ist. Unser ausgezeichnetes Trinkwasser muss auch künftigen Generationen erhalten bleiben“. Vom Infotag Wasser 2015 erhielten die burgenländischen Wasserversorger zahlreiche positive Impulse.
Im Burgenland wurden große Teile der Leitungsnetze bereits in den 50er, 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts ausgebaut. Trotz laufender Wartungs- und Reparaturtätigkeiten, haben die damals verlegten Leitungen heute bereits ein Alter erreicht, das vollständige Leitungserneuerungen notwendig macht. Auf Basis vorhandener Studien hat die Plattform Wasser Burgenland erhoben, dass alleine für die Sanierung des in die Jahre gekommenen Wasserleitungsnetzes im Burgenland – bis zum Jahr 2020 – jährliche Investitionen von mehr € 16 Mio. erforderlich sind. Danach müssen die Sanierungsausgaben auf über € 23 Mio. gesteigert werden, um einen Erhalt der ausgezeichneten Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Der Obmann der PWB, DI Dr. Helmut Herlicska erklärt: „Die Burgenländischen Wasserversorger liefern Trinkwasser in ausreichender Menge und mit sehr guter Qualität. Die Sanierungserfordernisse für die Bgld. Wasserversorger stellen jedoch eine enorme Herausforderung im Investitionsbereich dar und es ist hier auch weiterhin die öffentliche Hand erforderlich, um die Wasserversorger bei der Erfüllung ihres Versorgungsauftrages zu unterstützen.“
Förderungen ermöglichen einen positiven Lenkungseffekt in Richtung einer zielgerichteten Mittelverwendung und einer nachhaltigen Wasserwirtschaft, welcher bei Kürzungen bzw. deren Entfall verloren geht. Die Bundesförderungen für die Jahre 2015 und 2016 betragen jeweils € 100 Millionen, wohingegen in den Jahren 2010 und 2011 bereits € 180 Mio. zur Verfügung standen. Auch für den Zeitraum ab 2017 müssen jedoch entsprechende Mittel zur Verfügung stehen. Hier sind entsprechende neue Regelungen im Rahmen des Finanzausgleichs erforderlich, wobei – wie auch bereits von anderer Seite gefordert – die notwendigen Bundesmittel € 200 Mio. betragen sollen, um die erforderlichen Investitionen tätigen zu können. Die Plattform Wasser Burgenland richtet in diesem Zusammenhang den dringenden Appell an die Entscheidungsträger von Bund und Land, für die dringend erforderlichen Investitionen auch in der Zukunft Förderungen in ausreichender Höhe bereitzustellen.